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Das Stück
Das Stück zeigt die Gesellschaft nach der geglückten Totalverkabelung. Individuell und freundlich wird jeder verpflichtet, sich körperlich fit, geistig rege und seelisch anteilnehmend zu halten. Die Persönlichkeitsbank überwacht die Erfüllung, den Stand der Konten. Wer sein Körper-, Geist- und Seelensoll nicht erfüllt, wird durch seinen reinen „Materialwert“ für die Gesellschaft doch noch nützlich: Er wird zur Organentnahme aus dem Verkehr gezogen.
Unverwüstlich optimistisch versucht Familie Lehmann - Vater Manfred, Mutter Christel und die Zwillinge Conrad und Cornelius - so fröhlich und zufrieden wie möglich zu leben. Die große Tochter Victoria schafft es sogar, in Beruf und Liebe ihr Glück zu machen.
Ein Rest Intimität scheint bis zum Schluss bei aller Überwachung und Reglementierung erhaltbar, doch dann stellt sich heraus, dass die Computer nicht immer auf ihre Bedienung warten, sondern sich auch, für die Familie unkontrollierbar, von selbst anstellen und ins Leben der Lehmanns eingreifen können.
Das ist das Ende: Das Licht des Lebensraumes erlischt, er wird von außen mit Licht durchbohrt. In der Abstellkammer fällt etwas krachend zu Boden. Ist es etwa Conrad, das Sinnbild der Intimität?
Victoria, die Computer sind da ist ein Stück über die Verwaltung von Arbeitslosigkeit („Selbstfleißer“), die erfolgreiche Abschaffung aller stationierten Raketen zum Preis von Friedensbeschädigten („Läppischgas-Opfer“), individuelle staatliche Fürsorge bis ins Sexualleben („Pflichterregungskurve“) und die „beruhigend“ gleichbleibenden Schwierigkeiten, im Familienverband Mensch zu werden und Mensch zu bleiben - Mitmensch.
Die Rollen und ihre Darsteller
Manfred Lehmann, Vater: Hans-Erich-Jürgens · Christel Lehmann, Mutter: Konstanze Görres-Ohde · Cornelius, Sohn: Daniel Runge · Konrad, verstorbener Sohn: Claus-Dieter Loets · Victoria, Tochter: Monika Rolf- Schoderer/Doris Tritschler · Oscar, ihr Freund: Hans Deß · Gesellschaftsingenieurin: Marion Loets/Marion Raben · Herr Liebe: Reiner Plorin · Älterer Herr: Volker Lindemann · Techniker: Bernd Hahnfeld · Hiobs-Opfer: Rainer Homann/Christian Horz/Sven Peters · Wärterin: Sabine Schmidt · Direktor: Peter Philippi · Reporter: Bernd Hahnfeld · Altes, dickes Ehepaar: Sabine Schmidt, Volker Lindemann
Tonproduktion und Technik: Diethmar Raben, Heiner Wegemer · Videoproduktion: Bernd Liebner · Bauten: Paul Gerhardt-Scharf, Sergio Muru, Nikolaus Domnik, Jan und Andreas Rüsbüdt, Helge Bräutigam, Marie Drews · Licht: Rebekka Dahnke, Andreas Juchheim · Kostüme: Bruni Hannemann · Maske: Elke Hansen · Souffleuse: Hanne Wirth-Vonbrunn · Regieassistenz: Kai Nerger
Autorin, Inszenierung und Regie: Elisabeth Scherf
aus dem Theater Spielplan von Kampnagel